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Vertretung in Belgien
Presseartikel8. März 2022

REPowerEU: gemeinsames europäisches Vorgehen für erschwinglichere, sichere und nachhaltige Energie

Angesichts der russischen Invasion der Ukraine hat die Europäische Kommission heute den Entwurf eines Plans vorgestellt, mit dem Europa deutlich vor 2030 von fossilen Brennstoffen aus Russland, zunächst von Gas, unabhängig gemacht werden soll.

Read-out of the weekly meeting of the von der Leyen Commission by Frans Timmermans, Executive Vice-President of the European Commission and Kadri Simson, European Commissioner, on more affordable, secure and sustainable energy in the EU

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die Versorgungslage verschärft und die Energiepreise in beispiellose Höhen getrieben. REPowerEU zielt darauf ab, Europa im Laufe dieses Jahrzehnts schrittweise von russischen Brennstoffen unabhängig zu machen, beginnend mit Gas. Es legt auch eine Reihe von Sofortmaßnahmen dar, um auf die steigenden Energiepreise in Europa zu reagieren und die Gasvorräte für den nächsten Winter aufzufüllen.

REPowerEU wird insbesondere versuchen, die Gasversorgung zu diversifizieren, den Einsatz erneuerbarer Gase (Biomethan und Wasserstoff) zu beschleunigen und Gas, das für Heizung und Stromerzeugung verwendet wird, zu ersetzen. Dadurch kann die Nachfrage der EU nach russischem Gas bis zum Jahresende um zwei Drittel gesenkt werden.

Europa verfügt über ausreichende Gasmengen für die letzten Wochen des Winters, muss seine Reserven jedoch dringend für das nächste Jahr auffüllen. Die Kommission will in Kürze einen Gesetzesvorschlag vorlegen, damit bis zum 1. Oktober die Gasspeicher in der EU zu mindestens 90% gefüllt sind.

Darüber hinaus hat die Kommission Maßnahmen im Bereich der Preisregulierung - wie vorübergehende Preisgrenzen, staatliche Beihilfen und Steuern - vorgestellt, um die Haushalte und Unternehmen in Europa vor den Auswirkungen außergewöhnlich hoher Preise zu schützen.

Hintergrund

Nach der Invasion in die Ukraine sprechen mehr starke und klare Argumente denn je für eine schnelle, saubere Energiewende. Die EU importiert 90 % ihres Gasverbrauchs. Etwa 45 % dieser Einfuhren stammen aus Russland, wobei der Anteil je nach Mitgliedstaat variiert. Auf Russland entfallen zudem 25 % aller Öl- und 45 % aller Kohleeinfuhren.

Die im Oktober 2021 eingeführte „Energiepreis-Toolbox“ hat Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen in den letzten Monaten dabei geholfen, mit hohen Energiepreisen zurechtzukommen. 25 Mitgliedstaaten haben Maßnahmen im Einklang mit der Toolbox ergriffen, durch die bereits jetzt die Energiekosten für mehr als 70 Millionen Haushaltskunden und mehrere Millionen Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen abgemildert werden.

Die Kommission arbeitet weiterhin mit Nachbarn und Partnern im westlichen Balkan und in der Energiegemeinschaft zusammen, die wie die EU von fossilen Brennstoffen abhängig und gegenüber Preissteigerungen anfällig sind und sich gleichzeitig zu denselben langfristigen Klimazielen verpflichtet haben. Die EU ist bereit, die Ukraine, Moldau und Georgien zu unterstützen, um eine zuverlässige und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.

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Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
8. März 2022