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Vertretung in Belgien
Presseartikel7. Juni 2020Lesedauer: 3 Min

Globale Reaktion auf die Corona-Krise: humanitäre Luftbrücke der EU in die Demokratische Republik Kongo

Visit of Janez Lenarčič, European Commissioner, to Democratic Republic of the Congo, in the framework of the EU initiative Humanitarian Air Bridge
Die Flüge werden vollständig von der EU finanziert und sind Teil eines gemeinsamen Programms der Europäischen Union, Belgiens, Frankreichs und humanitärer Hilfsorganisationen. Sie werden in Zusammenarbeit mit den Behörden der DRK durchgeführt.

Über die humanitäre Luftbrücke der EU werden drei Flüge in die Demokratische Republik Kongo (DRK) durchgeführt, um humanitäre Helfer und wichtige Hilfsgüter in das Land zu transportieren und somit einen Beitrag zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie zu leisten.

Der erste Flug in die DRK erfolgt heute. Mit an Bord sind Janez Lenarčič‚ Europäischer Kommissar für Krisenmanagement, Philippe Goffin, belgischer Minister für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung, sowie Jean-Yves Le Drian, französischer Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten. In Kinshasa treffen sie mit dem Präsidenten der DRK, Seiner Exzellenz Félix Tshisekedias, sowie mit Vertretern humanitärer und zivilgesellschaftlicher Organisationen in der Hauptstadt und in Goma zusammen.

EU-Kommissar Lenarčič erklärte hierzu: „Diese neuen Flüge über die humanitäre Luftbrücke der EU in die Demokratische Republik Kongo bringen Soforthilfe für die bedürftigsten Menschen. Voraussetzung für die langfristige Beseitigung des Coronavirus ist die Zusammenarbeit insbesondere mit den afrikanischen Ländern, die zu unseren wichtigsten Partnern zählen. An Bord der drei Flüge in die DRK liefern wir insgesamt 40 Tonnen humanitärer Fracht. Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, solidarisch zu zusammenzuarbeiten.“

EU-Kommissar Lenarčič erklärte ferner, dass die EU im Jahr 2020 für die humanitäre Hilfe zugunsten der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in der Demokratischen Republik Kongo insgesamt 40,83 Mio. EUR bereitstellt.

Die auf den humanitären Flügen der EU in die DRK beförderte Fracht umfasst:

  • Wasserreiniger, Nährstoffe und allgemeines medizinisches Material;
  • weiteres Material wie Laborausrüstung, Masken, Handschuhe und persönliche Schutzausrüstungen, die ebenfalls der Unterstützung von Maßnahmen gegen das Coronavirus in der DRK dienen und die Bemühungen des Gesundheitsministeriums der DRK und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemäß dem COVID-19-Reaktionsplan des Landes ergänzen.

Die Flüge werden vollständig von der EU finanziert und sind Teil eines gemeinsamen Programms der Europäischen Union, Belgiens, Frankreichs und humanitärer Hilfsorganisationen. Sie werden in Zusammenarbeit mit den Behörden der DRK durchgeführt.

Seit Anfang Mai hat die EU bereits vier andere Flüge über die humanitäre Luftbrücke organisiert – drei in die Zentralafrikanische Republik und einen nach São Tomé und Príncipe. Weitere Flüge sind in der Planung, darunter Flüge nach Afrika, aber auch in andere Regionen mit einem humanitären Bedarf.

Hintergrund

Unterstützung durch Team Europe

Die Operationen der humanitären Luftbrücke der EU sind Teil der globalen Reaktion der EU auf die Coronavirus-Pandemie im Rahmen des „Team Europe“-Konzepts. Die Unterstützung von Team Europe für den gesamten afrikanischen Kontinent bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie beläuft sich auf 3,25 Mrd. EUR. Damit wird die Rolle der EU als führender Partner der afrikanischen Ländern bestätigt. Diese Mittel helfen den Ländern dabei, ihr Gesundheitssystem zu stärken, ihre Wirtschaft in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen, das Gesundheitspersonal auszubilden und die sozialen Sicherungssysteme auszubauen.

Humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe der EU in der DRK

Die DRK zählt zu den Ländern mit dem höchsten humanitären Bedarf. Neben der Coronavirus-Pandemie kämpft das Land nach wie vor mit Ebola (der 11. Ebola-Ausbruch wurde am 1. Juni 2020 gemeldet, gerade als der 10. Ausbruch am Abebben war), einem Masernausbruch und Cholera. Die humanitäre Hilfe der EU für 2020 in der DRK umfasst auch die kürzlich angekündigte humanitäre Hilfe der EU als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie: 4,5 Mio. EUR werden für Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Coronavirus-Infektionen sowie zur Verbesserung des Zugangs zu hochwertiger Gesundheits-, Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung bereitgestellt. Weitere 2,78 Mio. EUR wurden der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Verfügung gestellt, um neben Früherkennung und Reaktion den Einsatz von Experten vor Ort unterstützen.

Was die Entwicklungshilfe betrifft, so unterstützt die EU unter anderem das Gesundheitssystem in der DRK im Rahmen eines mit insgesamt 222 Mio. EUR ausgestatteten Mehrjahresprogramms (2014-2020). Ziel ist es, durch Unterstützung von Gesundheitszentren und Krankenhäusern, lokalen Gesundheitsaufsichtsbehörden und der Arzneimittelversorgung sowohl die Zugänglichkeit als auch die Qualität der Gesundheitsdienste zu verbessern.

Weitere Informationen

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
7. Juni 2020