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Vertretung in Belgien
Presseartikel27. April 2021Lesedauer: 2 Min

COVID-19-Krise: Europäische Kommission schlägt 3,7 Mio. EUR zur Unterstützung von rund 1500 entlassenen Flughafenarbeiterinnen und -arbeitern in Belgien vor

Long-term unemployment
Belgien hat Unterstützung aus dem EGF beantragt, um den Entlassenen und insbesondere denjenigen ohne Berufsqualifikation oder mit einem niedrigen Bildungsniveau zu helfen, eine neue Beschäftigung zu finden.

Die Europäische Kommission schlägt heute vor, rund 1500 ehemalige Beschäftigte des Luftverkehrsdienstleisters Swissport Belgium zu unterstützen, die ihren Arbeitsplatz infolge der Auswirkungen der COVID-19-Krise auf den Luftverkehr verloren haben. Mit den vorgeschlagenen 3,7 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) soll den Betroffenen geholfen werden, durch Fort- und Weiterbildung einen neuen Arbeitsplatz zu finden oder ein eigenes Unternehmen zu gründen.

Die COVID-19-Pandemie hatte dramatische Auswirkungen auf den Luftverkehr und die damit verbundenen Dienstleistungen. Mit der Verhängung von Reisebeschränkungen in Belgien und vielen anderen Ländern zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie im letzten Jahr kam der Passagierverkehr am Brüsseler Flughafen zum Stillstand. Swissport Belgium, eines der beiden Bodenabfertigungsunternehmen am Flughafen Brüssel, wurde drei Monate nach Einstellung der Flughafentätigkeit für zahlungsunfähig erklärt, und die 1468 Beschäftigten verloren ihren Arbeitsplatz.

Belgien hat Unterstützung aus dem EGF beantragt, um den Entlassenen und insbesondere denjenigen ohne Berufsqualifikation oder mit einem niedrigen Bildungsniveau zu helfen, eine neue Beschäftigung zu finden.

Die vom EGF kofinanzierten Maßnahmen reichen von Beratung bei der Stellensuche über Ausbildungsplätze und Angebote der beruflichen und der allgemeinen Bildung wie Sprachkurse und IT-Schulungen bis hin zur Unterstützung bei der Unternehmensgründung. Die Teilnehmenden können zusätzliche Anreize wie beispielsweise einen Bonus für den Abbau von Geschlechterstereotypen erhalten, wenn sie sich für eine Ausbildung in einem Beruf entscheiden, in dem der Anteil von Frauen und Männern unausgewogen ist und in dem sie dem unterrepräsentierten Geschlecht angehören. Die regionalen Arbeitsvermittlungsstellen in Belgien werden den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern helfen, maßgeschneiderte Schulungen, Mentoring-Angebote und Unterstützung bei der Stellenvermittlung zu organisieren.

Hintergrund

Seit 2007 unterstützt der Europäische Fonds für die Anpassung an die Globalisierung Menschen, die infolge weitreichender Strukturveränderungen im Welthandelsgefüge, beispielsweise bei Werksstilllegungen oder Produktionsverlagerungen in Drittländer, oder infolge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise arbeitslos geworden sind oder ihre selbstständige Tätigkeit einstellen mussten.

Bisher hat die Kommission 169 Anträge auf Unterstützung aus dem Fonds erhalten. Rund 656 Mio. EUR wurden beantragt, um in 21 Ländern mehr als 161 000 Arbeitnehmer/innen und mehr als 4400 junge Menschen, die weder eine Arbeit haben noch eine schulische oder berufliche Ausbildung absolvieren, zu unterstützen. Die aus dem EGF geförderten Maßnahmen ergänzen auf nationaler Ebene ergriffene aktive Arbeitsmarktmaßnahmen.

Auch im Zeitraum 2021-2027 wird der EGF Solidarität zeigen und Arbeitnehmer/innen und Selbstständige unterstützen, die ihre Arbeit verloren haben oder ihre Tätigkeit aufgeben mussten. Dabei wird der Schwerpunkt von der Ursache der Umstrukturierungen hin zu deren Auswirkungen verlagert. Neuerdings kommen alle Gründe für eine Umstrukturierung, auch die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise, und größere wirtschaftliche Umbrüche wie Dekarbonisierung oder Automatisierung für eine Inanspruchnahme des Fonds infrage. Eine politische Einigung über den künftigen EGF wurde erzielt.

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Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
27. April 2021