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Vertretung in Belgien
Presseartikel26. November 2020Lesedauer: 2 Min

Erschwingliche, zugängliche und sichere Arzneimittel für alle: die Kommission präsentiert eine Arzneimittelstrategie für Europa

Medicins
Die Strategie wird es Europa ermöglichen, seinen Arzneimittelbedarf zu decken – auch in Krisenzeiten.

Die Kommission hat heute eine Arzneimittelstrategie für Europa angenommen, mit konkreten Maßnahmen zur Gewährleistung der Zugänglichkeit, Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Arzneimitteln. Die Strategie wird es Europa ermöglichen, seinen Arzneimittelbedarf zu decken – auch in Krisenzeiten. Die Strategie wird als Schlüsselelement für die Schaffung einer stärkeren europäischen Gesundheitsunion dazu beitragen, ein zukunftssicheres und krisenfestes EU-Arzneimittelsystem zu errichten.

Mit der Arzneimittelstrategie verfolgt die EU werden folgende vier Hauptziele:

  • Gewährleistung des Zugangs der Patientinnen und Patienten zu erschwinglichen Arzneimitteln und Deckung des unerfüllten medizinischen Bedarfs (z. B. in den Bereichen antimikrobielle Resistenz, Krebs, seltene Krankheiten);
  • Förderung von Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Nachhaltigkeit der Arzneimittelindustrie in der EU und der Entwicklung hochwertiger, sicherer, wirksamer und umweltfreundlicherer Arzneimittel;
  • Verbesserung der Mechanismen der Krisenvorsorge und -reaktion und Inangriffnahme der Versorgungssicherheit;
  • Gewährleistung einer starken Stimme der EU in der Welt durch Förderung hoher Qualitäts-, Wirksamkeits- und Sicherheitsstandards.

Die Arzneimittelstrategie ist viel mehr als ein Krisenreaktionsinstrument, trotzdem werden darin Lehren aus der ersten Reaktion auf die COVID-19-Pandemie gezogen und der europäische Arzneimittelsektor soll durch sie besser vorbereitet und widerstandsfähiger  gemacht werden.

Die Strategie wird patientenorientierte Innovationen unterstützen und sie trägt dem digitalen und technologischen Wandel Rechnung.

Hintergrund

Die Arzneimittelstrategie für Europa gehört eine ehrgeizige Agenda mit legislativen und nichtlegislativen Maßnahmen, die in den kommenden Jahren eingeleitet werden.

Die Leitinitiativen der Strategie umfassen Folgendes:

  • die Überarbeitung der grundlegenden Rechtsvorschriften über Arzneimittel* (angestrebtes Datum für einen Vorschlag: 2022) mit dem Ziel, diesen Rahmen zukunftssicher und innovationsfreundlich zu gestalten;
  • einen Vorschlag zur Errichtung einer EU-Behörde für die Krisenreaktion bei gesundheitlichen Notlagen (Vorschlag: 2. Halbjahr 2021);
  • die Überarbeitung der Verordnungen über Arzneimittel für Kinder und für seltene Krankheiten
  • die Einleitung eines strukturierten Dialogs mit und zwischen allen Akteuren der Arzneimittelherstellung und den Behörden, um Schwachstellen in der globalen Lieferkette kritischer Arzneimittel zu ermitteln;
  • die Zusammenarbeit der nationalen Behörden bei der Preisgestaltungs-, Zahlungs- und Beschaffungspolitik;
  • die Schaffung einer soliden digitalen Infrastruktur, einschließlich eines Vorschlags für einen europäischen Raum für Gesundheitsdaten (angestrebtes Datum für einen Vorschlag: 2021);
  • die Förderung von Forschung und Innovation, insbesondere im Rahmen von Horizont 2020 und EU4Health;
  • Maßnahmen zur Förderung innovativer Ansätze für die Forschung und Entwicklung in der EU und die Vergabe öffentlicher Aufträge für antimikrobielle Mittel und ihre Alternativen sowie Maßnahmen zur Einschränkung und Optimierung ihres Einsatzes.

Nächste Schritte

Auf der Tagung des Rates „Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz“ am 2. Dezember 2020 wird auf politischer Ebene über die Strategie beraten.

Weitere Informationen

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
26. November 2020