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Vertretung in Belgien
Presseartikel18. Januar 2022Vertretung in BelgienLesedauer: 2 Min

EU-Kommission will länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Hochschulen ausbauen

Die Kommission will mit einer neuen Hochschulstrategie und konkreten Vorschlägen zur Vernetzung eine stärker europäisch ausgerichtete Hochschullandschaft schaffen.

Student life during Erasmus at Seville

Wir stehen heute vor großen Herausforderungen: Klimawandel, Digitalisierung, eine immer älter werdende Gesellschaft — und das alles mitten in der weltweit größten Gesundheitskrise der jüngeren Geschichte. Wenn wir das alles bewältigen wollen, brauchen wir mehr denn je Universitäten und Hochschulen. Denn hier treffen, wie der Name schon sagt, Bildung, Forschung und Innovation aufeinander – Elemente, die auch für die Gestaltung einer nachhaltigen und krisenfesten Wirtschaft sowie für eine umweltfreundliche, inklusive und digitale EU von Bedeutung sind. In diesem Sinne möchte die EU-Kommission die Kräfte des Hochschulwesens nicht nur in Belgien, sondern in allen Mitgliedstaaten stärker bündeln.

Wie soll das gelingen? Zunächst geht es darum, die Grundlagen für eine effiziente europäische Zusammenarbeit im Hochschulbereich zu schaffen und eine neue europäische Hochschulstrategie zu entwickeln.

Alle Universitäten in Europa sollen unterstützt werden, damit sie sich besser auf die im Wandel befindlichen Gegebenheiten einstellen und einen noch wertvolleren Beitrag zu einer starken EU leisten können. Die Kommission strebt auch eine engere und intensivere Zusammenarbeit zwischen den europäischen Hochschulen an, um länderübergreifende Bildungsprogramme und -aktivitäten, die Bündelung von Fähigkeiten und Ressourcen oder die Ausstellung gemeinsamer Diplome zu ermöglichen.

Zur Stärkung dieser europäischen Dimension an Hochschulen und in der Forschung bis Mitte 2024 schlägt die Kommission vier zentrale Initiativen vor:

  • Erhöhung der Zahl der Europäischen Hochschulen auf 60 — und zwar unter Rückgriff auf über 500 Hochschuleinrichtungen und mit einem vorläufigen Erasmus+-Budget von insgesamt 1,1 Mrd. EUR für 2021-2027. So soll eine dauerhaft strukturelle, nachhaltige und systemische Zusammenarbeit in Bildung, Forschung und Innovation entstehen. In einer interuniversitären Campus-Umgebung sollen Studierende, Lehrkräfte und Forschende aus ganz Europa grenzenlos mobil sein und gemeinsam zu neuem Wissen über Länder- und Fachgrenzen hinweg gelangen können;
  • Ausarbeitung einer Rechtsform für Hochschulallianzen, damit sie ihre Ressourcen, Kapazitäten und Stärken bündeln können, und zwar mithilfe eines Pilotprojekts im Rahmen von Erasmus+ ab 2022;
  • Schaffung eines gemeinsamen europäischen Diploms zur Anerkennung des Wertes von Auslandserfahrung im Studium und weniger Bürokratie bei gemeinsamen Programmen;
  • Ausweitung der Initiative „Europäischer Studierendenausweis“ durch Einführung einer einheitlichen EU-Kennung für alle Studierenden in Austauschprogrammen bis 2022 sowie für alle Studierenden von Europäischen Hochschulen bis Mitte 2024 im Sinne größtmöglicher Mobilität.

 

Nächste Schritte

Um die europäische Hochschulstrategie Wirklichkeit werden zu lassen, müssen EU-Organe, Mitgliedstaaten, Regionen, Zivilgesellschaft und Hochschulen sich entsprechend abstimmen. Die Kommission fordert den Rat, die Mitgliedstaaten und die Hochschulen daher auf, dieses Aktionsprogramm zu prüfen und gemeinsam auf zukunftsfähige Hochschulen hinzuarbeiten.

Der Vorschlag der Kommission für eine Empfehlung des Rates zur effizienten Vernetzung der Hochschulen in Europa wird im Verbund mit den Mitgliedstaaten erörtert. Nach der Annahme durch den Rat wird die Kommission die Mitgliedstaaten und die einschlägigen Partner bei der Umsetzung dieser Empfehlung des Rates unterstützen.

 

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Datum der Veröffentlichung
18. Januar 2022
Autor
Vertretung in Belgien